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Nachrichten

Es ist ein lauer Sommerabend. Viele Menschen strömen in den Pausenhof der Ernst-Göbel-Schule, um einen der begehrten Plätze für die erste kulturelle Veranstaltung in diesem Jahr zu ergattern. Die Reihen füllen sich schnell. Beschwingt eröffnet die Schülerband der Klasse 6HRc unter der Leitung von Alexander Link den Abend musikalisch.  Schulleiter Ralf Guinet freut sich, so viele interessierte Gäste begrüßen zu können. Endlich wieder Normalität! Nach seiner Ansprache spielt die Q-Phase Darstellendes Spiel unter der Leitung von Vanessa Herr ein gruseliges „Ein Essen, bitte!“: das Restaurant scheint seine Gäste zu verschlingen. Es folgt die Premiere des Stückes „Wirrungen Wirrungen Wirtshaus“ des von Studiendirektorin a.D. Eleonora Venado 2019 gegründeten Novembertheaters - ein endzeitliches Singspiel in einem Akt, dessen Text und Musik von Henning Fritsch und dem Ensemble entwickelt wurde.

Dem Zuschauer bot sich hier ein äußerst unterhaltsamer Einblick in ein pandemiebedingt geschlossenes Wirtshaus. In der Gaststube sind alle Gäste eingeschlossen worden, und sie vertreiben sich dort die Zeit. Nach allerlei Verwirrungen finden hier dann aber sogar zwei Menschen in Liebe zueinander, und am Ende wird alles gut. In dem nun folgenden Rundgang über das Schulgelände staunte das Publikum über modernisierte Szenen aus Shakespeares „Romeo und Julia“ im Stil eines offenen Dramas mit epischen Einlagen (DS-Kurs Robert Dicks) und, bei zunehmender Dämmerung, über mit Hilfe von Projektionen, Durchlicht und Schattenbild präsentierte Arbeiten aus den Kunstprojekten von Gerhard Lang (Artist in Residence) und dem Unterricht der Oberstufe. An einigen Orten waren überdimensionale Leinwände aufgehängt, an anderen wurden Projektionen direkt auf die Hauswände oder durch die Fenster projiziert. Wildholzstühle der neunten Hauptschulklasse, zwischen Möbel und skulpturalem Experiment, waren durch die Fenster dreier Klassenräume als eindrucksvoll reduzierte Schattenbilder zu sehen, während die Fotodokumentation ihrer Entstehung an die Giebelwand des Gebäudes projiziert wurde. Teilnehmer eines jahrgangsübergreifenden Kunstprojektes, das ausschließlich online stattgefunden hatte, trafen sich jetzt zum ersten Mal als Gruppe und erläuterten dem Publikum ihre Arbeiten, die sich in Techniken wie Frottage und Lichtzeichnung mit dem jeweils eigenen Raum auseinandersetzten, wogegen eine Präsenzgruppe des Abiturjahrgangs sich unter Anleitung von Gerhard Lang zeichnerisch, fotografisch und performativ mit einem der Treppenhäuser des Hauptgebäudes beschäftigt hatte. Auf der Rückseite des Oberstufengebäudes waren plastische Übungen aus dem Distanzunterricht der elften und dem Präsenzunterricht der zwölften Klasse zu sehen.

Die Ernst-Göbel-Schule hofft, weitere Veranstaltungen in diesem Stil durchführen zu können.

Das Novembertheater ist mit „Wirrungen Wirrungen Wirtshaus“ noch am 9., 10. und 11. Juli im Kellereihof Michelstadt zu sehen.

 

Foto: D. Kroeschell

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