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Nachrichten

Man konnte fast die berühmte Stecknadel fallen lassen: Acht- und Neuntklässler verschiedener Schulzweige hörten interessiert zu, was Richard Beltz, selbst Inhaber einer Zimmerei, über den Sinn des (Berufs)Lebens zu sagen und darzustellen hatte. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die Sparkasse Odenwaldkreis, repräsentiert durch Herrn Krämer, sowie die Zimmerer-Innung des Odenwaldkreises, für die Herr Axel Engelhardt (Obermeister) und Frau Sophie Monnheimer gekommen sind und Grußworte sprachen.

Was ist der Sinn des Lebens, sei Richard Beltz in jungen Jahren gefragt worden. Und er spürte dem nach. Sein Fazit: Authentizität. Den eigenen Weg gehen. Während er eine Brücke (die sogenannte Leonardo-Brücke) aufbaut, die ohne Kleber, Nägel oder Schrauben auskommt und stabil begangen werden kann, berichtet er von seinem eigenen Leben: wie er auf einem Bauernhof groß wurde, auf dem jeder den Beruf erlernte, den der Vater ausübte. Wie er nach Abschlüssen in der Realschule und auf der Fachoberschule schließlich das Fachabitur Technik absolvierte und lange Zeit nicht wusste, was er „werden“ wollte. Jeden Tag sei der Druck gewachsen, von außen, aber auch von innen – was will ich werden, wer will ich sein, habe er sich immer öfter gefragt. Der Zivildienst, den es zu seiner Zeit noch gab, half, diese Zeit noch immer ohne eigene Suche zu verbringen. Dann begann er, auf einer Jugendherberge mit Reitstall zu arbeiten, entschied sich, zwei Jahre im Ausland zu arbeiten: Frankreich, Spanien, Marokko. Schließlich, nach sechs Monaten Praktikum in einem Architekturbüro (das er nach eigenen Aussagen schon viel früher hätte machen sollen), stand fest: er wollte Architektur studieren. Doch erst nach seinem Studium merkte er, dass ihm dieser Beruf nicht abwechslungsreich, nicht erfüllend genug war. So begann er eine Lehre als Zimmerer, musste sich als „Studierter“ im Handwerk erst bewähren. Inzwischen hat er seit ca. 40 Jahren eine eigene Zimmerei. Was macht für ihn den Beruf des Handwerkers so erstrebenswert? Er kenne keinen Handwerker mit Burnout, sagt er. Man werde gebraucht, könne „im Flow“ arbeiten, sehe das Ergebnis der Arbeit. Man könne, und da ist sie wieder, die Sinnfrage, „authentisch leben“. Der Beruf des Handwerkers sei zukunftsträchtig, man werde immer gebraucht, Monotonie komme nie auf. Im Anschluss an seine Aufführung konnten die Schülerinnen und Schüler eigene Fragen stellen. Was verdient man in der Ausbildung? Was verdient ein Zimmerer? Was ist „die Walz“? Frau Sophie Monnheimer und ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums Michelstadt, der gerade seine Lehre beendet und von seiner Zeit in Australien erzählt, geben abschließend noch allgemeine Informationen über das Handwerk und die Handwerkerberufe. Eine gelungene und informative Aufführung kurz vor den Sommerferien!

 

Schülerinnen und Schüler schauen sich aufmerksam die Aufführung an.

Foto: Kerstin Knapp