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Kategorie: Nachrichten

Der Krieg in der Ukraine wirft seine Schatten auch auf die Höchster Ernst-Göbel-Schule, denn gegenwärtig werden schon 18 Schüler und Schülerinnen im Alter von 10-16 Jahren aus der Ukraine an der Schule unterrichtet. Weil die neue Umgebung und die fehlenden Sprachkenntnisse nicht nur die Schüler und Schülerinnen, sondern auch die Eltern vor große Probleme stellt, organisierte die Ernst-Göbel-Schule in Verbindung mit der Gemeindepädagogin in der Evangelischen Schulbezogenen Jugendarbeit des Dekanats Odenwald Eva Heldmann ein Elterncafè.

Viele ukrainische Mütter kamen mit ihren Kindern, um Informationen rund um die Schule, aber auch allgemeinerer Art zu bekommen. Hierzu informierten der stellvertretende Schulleiter Dennis Kroeschell sowie Thomas Nickel, der eine eigens eingerichtete Klasse mit ukrainischen Kindern unterrichtet und ihnen erste Sprachkenntnisse beibringt. Wie Dennis Kroeschell ausführte, sind die ukrainischen Schüler und Schülerinnen schon in der Lage, das lateinische Alphabet zu benutzen. Überhaupt seien diese „Neuen“ sehr motiviert und zeigen schnelle Lernerfolge. Deshalb sind einige von ihnen auch schon in den Regelklassen, was durch den engen Kontakt zu deutschen Schülern und Schülerinnen zu einem schnellen Erwerb der deutschen Sprache führt. Die individuelle Betreuung des Einzelnen, immer schon eine besondere Qualität dieser Schule, wird nun besonders gebraucht, zumal der Strom der Flüchtlinge nicht abreißt und sicher noch etliche Kinder und Jugendliche aus der Ukraine die Ernst-Göbel-Schule besuchen werden.

Im Anschluss an die Ausführungen der beiden Pädagogen gab es viele Fragen zu allen Bereichen. Von der Musikförderung bis zu Fahrtmöglichkeiten, von Impfungen bis zu Studienmöglichkeiten reichten die Fragen der Eltern, die sich durch diese Zusammenkunft nicht nur mit der Schule, sondern auch untereinander austauschen konnten. Sehr schnell wurde deutlich, dass der Zeitrahmen gar nicht ausreichen würde, auf alle Fragen und Probleme einzugehen, sodass in naher Zukunft eine weitere Veranstaltung dieser Art geplant ist. Unterstützung erfährt die Schule hierbei nicht nur durch private Spenden wie Notebooks, sondern auch durch Zuschüsse des Kreises, der es allen ukrainischen Schülern und Schülerinnen ermöglicht, kostenlos in der Mensa zu essen. Auch betonte Dennis Kroeschell, dass die Kommunikation zwischen Gemeinde und Schule außerordentlich gut funktioniere und so den Geflüchteten schnell und zielgerichtet geholfen werden könne. Sicher ist, dass die Ernst-Göbel-Schule diese neue Herausforderung mit viel Engagement und persönlichem Einsatz von Lehrkräften und Schulleitung meistern wird.

 

Sie informierten im „Elterncafè“: v. links stehend Eva Heldmann, Thomas Nickel, Dolmetscherin Alla Raupach und der stellvertretende Schulleiter Dennis Kroeschell.

 

Foto: Thomas Raupach